Quiet Quitting: gesunde Grenzen setzen
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Quiet Quitting ist DAS große Trendthema, das zurzeit die Arbeitswelt aufwühlt. Doch was genau verstehen wir darunter? Stimmen die Vorurteile oder können wir alle von dieser Bewegung profitieren?
Den Begriff ins Leben gerufen hat Zaid Leppelin (@zaidleppelin), ein bekannter TikToker, dessen Video auf der Social-Media-Plattform bereits mehrere Millionen Klicks zu verzeichnen hat. Er definiert den globalen Trend wie folgt: „Du kündigst deinen Job nicht, arbeitest aber nicht mehr als dein Vertrag vorsieht. Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität.“
Entgegen der Annahme vieler Leute, mögen Quiet Quitter ihren Job und streben auch danach, in ihrem Beruf Bestleistungen zu erbringen – in der Kernarbeitszeit! Sie haben eine ausgeprägte Sensibilität für die Work-Life-Balance. Begriffe der „inneren Kündigung“ oder des „leisen Aufgebens“ – wie die Bewegung gerne übersetzt wird – sind demnach irreführend. Fehlende Motivation für den Job oder die Unzufriedenheit mit dem Arbeitgeber sind oftmals nicht Auslöser für das Quiet Quitting. Vielmehr ist es der innere Ruf nach Selbstfürsorge, der zu einem Wandel der Arbeitsmentalität von Beschäftigten führt. Beim Quiet Quitting geht es darum, Prioritäten zu setzen und zum gesundheitlichen Wohl Grenzen zu ziehen. Dies vermeidet Überanstrengung und Überarbeitung.
Eine gesunde Work-Life-Balance steht beim Quiet Quitting im Fokus.
Von der physischen und psychischen Gesundheit ihrer Arbeitnehmenden profitieren auch die Arbeitgeber. Reduzierter Stress sowie weniger emotionale oder körperliche Überlastung führen zu erhöhter Motivation und optimiertem Engagement für den Job. Dieses Bewusstsein, dass der obligatorische Obstkorb oder der Tischkicker im Pausenraum längst nicht mehr ausreichen, um die Mitarbeitenden bei Laune zu halten, ist in den Führungsebenen angekommen. Stattdessen empfehlen Unternehmensberatungen, den Beschäftigten größere Freiräume zu gewähren, wie beispielsweise die Erlaubnis, Arzttermine während der Arbeitszeit wahrzunehmen oder Gesundheitsprogramme anzubieten. Homeoffice – sofern es das Jobprofil erlaubt – sollte im Hinblick auf die vergangenen Jahre ohnehin kein Fremdwort mehr sein. Das Wichtigste aber: den Beschäftigten zuhören, ihnen Vertrauen schenken und selbst mit gutem Beispiel vorangehen.
Die beiden großen Fragen im Berufsalltag lauten: Wie kann man dem Arbeitgeber die innere Gefühlslage verdeutlichen, ohne sich Sorgen um die Konsequenzen machen zu müssen? Wie ist es möglich, den Kolleginnen und Kollegen das persönliche Limit aufzuzeigen, dabei aber stets höflich und korrekt zu bleiben? Eine klare und direkte Kommunikation, verbindliche Regeln und Formulierungen sind für das körperliche und psychische Wohlbefinden unerlässlich. Dazu gehört zunächst, sich selbst darüber im Klaren sein und zu erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen.
Den Begriff ins Leben gerufen hat Zaid Leppelin (@zaidleppelin), ein bekannter TikToker, dessen Video auf der Social-Media-Plattform bereits mehrere Millionen Klicks zu verzeichnen hat. Er definiert den globalen Trend wie folgt: „Du kündigst deinen Job nicht, arbeitest aber nicht mehr als dein Vertrag vorsieht. Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität.“
Klar definierte Arbeitszeiten oder die Möglichkeit für flexible Arbeitsmodelle, deutlich benannte Aufgabengebiete, Wertschätzung und Anerkennung für die Mitarbeitenden: Unternehmen weltweit sollten gerade in Zeiten des Fachkräftemangels auf diese Anwerbekonzepte achten: Dann könnte der Trend des Quiet Quittings wirklich etwas in der Arbeitswelt verändern – nicht zum Wohle von vermeintlich fauleren Mitarbeitenden, sondern zugunsten gesünderer, motivierterer und effizienterer Menschen, die im Berufsleben ergebnisorientiert und glücklich ohne Umwege ans Ziel gelangen.