42.200.000 Treffer findet Google bei Eingabe des Suchbegriffs „Nachhaltigkeit“. Lange wurde das Schlagwort als Aushängeschild genutzt, nun agieren immer mehr Menschen, Unternehmen oder Institutionen tatsächlich nach dem dahinterstehenden Handlungsprinzip zur schonenden Ressourcen-Nutzung. „Trotzdem“, so meint Nicole Kirleis, Brunel Global Marketing & Communications Director, „bleibt in Sachen Nachhaltigkeit noch viel zu tun.“ 

Ob in den Medien, auf Unternehmenswebsites oder in unser aller Alltag: Das Wort "Nachhaltigkeit" ist sehr präsent. Ist das eine Mode-Erscheinung oder muss unser Leben tatsächlich nachhaltiger werden? 

Gerade, weil Nachhaltigkeit in den Medien ein präsentes Thema ist, werden wir zum Nachdenken angeregt. Denn die Medien führen uns nachdrücklich vor Augen, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Zum Beispiel ist der Great Pacific Garbage Patch, ein gigantischer Plastikteppich zwischen Hawaii und Nordamerika, mittlerweile viermal so groß wie Deutschland. Bilder der schwimmenden Kunststoffteile zeigen ihre Wirkung: Immer mehr Menschen versuchen, auf in Kunststoff verpackte Produkte zu verzichten und die Politik diskutiert ein Plastik-Verbot. Insofern ist „Nachhaltigkeit“ aus meiner Sicht keine Modeerscheinung. Wichtig ist nun, dass die Forschung dieses Bestreben unterstützt und sich zum Beispiel der Entwicklung von Plastik-Alternativen widmet. Als Führungskraft bringe ich Nachhaltigkeit außerdem mit den Themen Personal- und Zeitmanagement in Verbindung – und auch in diesem Zusammenhang darf der Begriff angesichts des Mangels an qualifizierten Fachkräften kein kurzfristiger Trend sein: Mir ist es wichtig, langfristig mit meinen Mitarbeitern zusammenzuarbeiten, gemeinsam Ziele zu verfolgen und jedem einzelnen sowie uns als Team eine erfolgreiche und eben nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Können aktuelle technische Entwicklungen unser Leben nachhaltiger gestalten? 

Absolut. Allerdings würde ich noch einen Schritt weitergehen und sagen: Sie müssen es sogar! Gerade aus oben genannten Gründen sollten Forschung und Fortschritt kein Selbstzweck sein, sondern sich an den Bedürfnissen der Menschen und unseres Planeten orientieren. In diesem Zusammenhang finde ich Projekte rund um Elektromobilität sowie Solartechnik – idealerweise auch in Kombination – spannend. Apropos Sonne: Unsere Brunel Kollegen in Kuweit haben jüngst am Bau des Shagaya 50MW CSP Project mitgewirkt. Diese gewaltige Solaranlage mit Salzstrom-Wärmespeicher ist die erste gewerbliche ihrer Art in Kuweit und soll dort den Auftakt für viele weitere bilden, um den steigenden Strombedarf Kuwaits zunehmend aus erneuerbare Energie-Ressourcen zu decken.

Wie können Unternehmen nachhaltiger agieren? 

Sie können viel tun, beispielsweise, indem sie ihre Mitarbeiter bitten, auf Kleinigkeiten im Alltag zu achten wie etwa elektrische Geräte auszuschalten und so ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Denn im Fokus jedes Unternehmens sollte der sorgsame Umgang mit Ressourcen stehen. In meiner Abteilung haben wir im letzten Jahr den Leitspruch „digital first, print second“ eingeführt und setzen darauf basierend derzeit eine umfassende Digitalisierungsstrategie um. Denn Nachhaltigkeit bedeutet eben nicht, erwirtschaftete Gewinne in Umwelt- oder Sozialprojekte zu investieren, sondern vielmehr, jegliche Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften. Ich sehe die Aufgabe der Betriebe daher darin, ihre Mitarbeiter bestmöglich dabei zu unterstützen und zu motivieren, in ihrem beruflichen Alltag nachhaltig zu agieren.

Wie füllt Brunel den Begriff Nachhaltigkeit mit Leben? 

Wir arbeiten weltweit mit einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept, das im Kern auf drei Säulen beruht: Erstens arbeitet jeder unserer 117 Standorte an der Verbesserung seines ökologischen Footprints. Mittels einer sogenannten Scorecard wird festgestellt wo Optimierungspotenziale bestehen, etwa beim Energie- und Ressourcenverbrauch. Zudem werden Ziele, Timings und Maßnahmen zu deren Erreichung benannt. Zweitens liegen uns bei Brunel saubere Gewässer besonders am Herzen. Als Vorbild dient uns dabei die weltweite UN-Initiative Clean Seas zur Befreiung der Meere von (Mikro-)Plastik. Jeder Brunel Standort ist daher dazu aufgerufen, eigenverantwortlich Projekte zu unterstützen, die das Ziel haben, Plastik-Müll zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Zum Dritten nutzen wir unser Expertenwissen und unsere Erfahrungen im Bereich des bedarfsorientierten Zusammenbringens von Arbeitskräften und Unternehmen. Denn als Ingenieurdienstleister haben wir genau das perfektioniert, Experten mit ihren Kompetenzen in den Job zu bringen, der zu ihnen passt. Es gibt Menschen, die aufgrund von körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen nur schwer Fuß am Arbeitsmarkt fassen. Sie möchten wir bei dieser zum Teil sehr schwierigen Aufgabe unterstützen.   Grundsätzlich aber gilt: Nachhaltigkeit muss selbstverständlich gelebt werden. Wenn jeder etwas tut – sei es im kleinen oder großen Stil, im Privaten oder Beruflichen – dann kommen wir schon ein großes Stück weiter.

Niccole Kirleis

Vita

Nicole Kirleis arbeitet seit über 13 Jahren bei Brunel: Als Praktikantin im Marketing gestartet, leitet die Diplom-Kauffrau für Betriebswirtschaft und Internationales Management heute das globale Marketing von Brunel International N.V. Die Einführung nachhaltigen Wirtschaftens ist ihr nicht nur im Berufsleben wichtig: Auch privat achtet sie auf einen nachhaltigen Lebensstil.

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