Fünf überraschende Erfindungen für den Klimaschutz
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Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, braucht es innovative und intelligente Lösungen. Wir haben fünf Entwicklungen herausgesucht, die die Welt mit den besten Instrumenten aus Chemie, Physik, des Engineerings und der IT ein Stückchen besser machen.
Die wenigsten wissen, dass Zement für rund acht Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Bei der konventionellen Herstellungsmethode werden Kalkstein, Sand und Ton in riesigen, bis zu sechs Meter breiten Drehrohröfen bei 1.450 Grad Celsius erhitzt. Das Ergebnis? Einer Tonne Zement stehen rund 600 Kilogramm verursachte CO₂-Emissionen gegenüber. Sie entstehen aus der chemischen Reaktion des Kalksteins sowie aus den fossilen Brennstoffen, die für die Erhitzung des Ofens benötigt werden. Für den Bau neuer Straßen, Brücken und Gebäude müssen klimafreundliche Produktionsprozesse her. Bereits erprobte Lösungen stammen vom Unternehmen Sublime Systems, das sich die CO₂-neutrale Zementproduktion auf die Fahnen geschrieben hat. Mithilfe der Elektrochemie werden reaktives Kalzium und Silikate aus reichlich vorhandenen Rohstoffen extrahiert, die dann zu sogenanntem Sublime Cement gemischt werden. Das Verfahren erfolgt bei Umgebungstemperatur und kommt ganz ohne fossil erzeugte Wärmeenergie aus. Im gehärteten Zustand bietet der klimafreundliche Zement die gleichen Eigenschaften - und sorgt so für eine nachhaltige Alternative für den Bau neuer Infrastruktur.
Mehr weiße Wolken für eine kühlere Erde? Forschende experimentieren mit einer Methode namens Marine Cloud Brightening an einer veränderten Wolkendecke. Dabei soll mittels Sonnenstrahlungsmanagement die Temperatur der Atmosphäre und der Ozeane reduziert werden. Die Formel ist einfach: Je mehr Sonnenstrahlen zurück ins Weltall reflektiert werden, desto weniger Sonnenenergie wird absorbiert. Das gelingt durch weißere Wolken. Im Ergebnis schaffen sie eine Abkühlung der Erde. Eine dieser „Wolkenmaschinen“ befindet sich an Bord eines ausgemusterten Flugzeugträgers. Wissenschaftler:innen mischen dazu Frischwasser mit Salz an und versprühen feinste Wassertröpfchen in die Luft. Langfristig ist das Ziel, große, im Meer verankerte Systeme zu entwickeln, die durch erneuerbare Energiequellen wie Solarzellen und Gezeitenkraftwerke betrieben werden.
Lithium wird unter anderem für Batterien verwendet. Diese werden bisher jedoch nur selten wiederverwertet. Cylib, eine Ausgründung der RWTH Aachen, hat sich daher auf das Batterie-Recycling spezialisiert. Das umweltschonende Verfahren mittels thermischer Vorbehandlung und sauberer Hydrometallurgie weist eine Recycling-Effizienz von über 90 % auf und stellt den Ressourcenschutz und die Rückgewinnung in den Mittelpunkt. Dank der Technologie können alle wertvollen Batteriekomponenten gesichert werden, ganz gleich, ob es sich um Altbatterien oder einen Produktionsausschuss handelt. So trägt cylib zur Verwirklichung einer echten Kreislaufwirtschaft auf dem europäischen Markt bei.
Viele Menschen glauben, die Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius sei nur ein politisches Ziel und kein kritischer physikalischer Grenzwert. Dass dem nicht so ist, will der Climate Tipping-Points Hub zeigen. Dabei handelt es sich um eine immersive virtuelle Umgebung, die es Userinnen und Usern erlaubt, die realen Auswirkungen der Klimakipppunkte zu erleben. Vor allem Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern wird mittels Virtual Reality ein besseres Verständnis für die eskalierenden Dominoeffekte des Klimawandels vermittelt. Die Entwicklung wurde zuletzt auf dem Weltwirtschaftsforum vorgestellt. Das Ziel: Unsichtbares sichtbar machen und wissenschaftliche Erkenntnisse in erfahrbares Wissen umwandeln. Das forciert am Ende die Zusammenarbeit bei globalen Herausforderungen.
Dank KI bares Geld sparen und gleichzeitig Energieverbräuche senken? Das gelinkt mit „etaOne“, der intelligenten Daten- und KI-gesteuerten Plattformlösung des Darmstädter Unternehmens Etalytics. Expert:innen wissen, dass die Zukunft des Energiemanagements darin besteht, Verknüpfungen zu verschiedenen Überwachungssystemen herzustellen. So können Echtzeitdaten zu Parametern wie Betriebsbedingungen, Durchflussraten oder Temperaturen generiert werden. Die Plattform ermöglicht Unternehmen eine Reduzierung des Energieverbrauchs um bis zu 50 Prozent, ohne eine spezielle Hardware nachrüsten zu müssen. Das senkt am Ende Kosten und CO₂-Emissionen.
Wegweisende Lösungen zur Rettung des Planeten liegen also bereits auf dem Tisch. Für Ihre Umsetzung braucht es ein leistungsstarkes globales Netzwerk aus qualifizierten und erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten. Brunel hat dafür die passenden Jobs im Engineering und in der IT