Ein Zwischenzeugnis ist eine Sonderform des Arbeitszeugnisses, das aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus vom Arbeitgeber oder auf Wunsch des Arbeitnehmers erstellt wird. Das Zwischenzeugnis beinhaltet eine Leistungsbewertung des Arbeitnehmers und kann bei Bewerbungen oder zur Vorlage bei Institutionen oder Ämtern dienen. Weist der Arbeitnehmer einen triftigen Grund vor, ist der Arbeitgeber verpflichtet, ein Zwischenzeugnis auszustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt und Aufbau eines Zwischenzeugnisses
- Gründe für die Ausstellung eines Zwischenzeugnisses
- Wann haben Arbeitnehmer ein Recht auf ein Zwischenzeugnis?
- Was ist der Unterschied zwischen einem einfachen und qualifizierten Zwischenzeugnis?
- Welche formalen Kriterien müssen bei der Erstellung des Zwischenzeugnisses beachtet werden?
Inhalt und Aufbau eines Zwischenzeugnisses
- Persönliche Daten des Arbeitnehmers, Eintrittsdatum sowie der Grund, weshalb das Zwischenzeugnis vom Arbeitnehmer angefordert wurde
- Beschreibung der Tätigkeiten und Aufgaben
- Bewertung der Leistung, des Fachwissens, der sozialen Kompetenz, der Motivation
- Schlussformulierung
- Unterschrift des Vorgesetzten
Gründe für die Ausstellung eines Zwischenzeugnisses
- Der Arbeitnehmer wechselt seine Position oder die Abteilung innerhalb des Unternehmens
- Der Vorgesetzte wechselt
- Der Arbeitnehmer befürchtet betriebliche Umstrukturierungen wie eine Firmenübernahme oder Firmeninsolvenz
- Der Arbeitnehmer plant einen Arbeitgeberwechsel
Wann haben Arbeitnehmer ein Recht auf ein Zwischenzeugnis?
Gesetzlich sind Arbeitgeber nicht verpflichtet, ein Zwischenzeugnis auszustellen. Bei folgenden Gründen kann der Anspruch auf ein Zwischenzeugnis u.a. dennoch gerechtfertigt sein:
- Der Arbeitnehmer übernimmt eine neue Position im Unternehmen oder wechselt in eine andere Abteilung
- Der Arbeitnehmer wird befoerdert
- Es handelt sich um ein befristetes Arbeitsverhältnis und das Ende steht kurz bevor
- Insolvenz oder dauerhafte Schließung des Unternehmens
Mehrmonatige Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses z.B. in Form einer Elternzeit oder eines Sabbaticals
Wechsel des Vorgesetzten
Zur Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme
Was ist der Unterschied zwischen einem einfachen und qualifizierten Zwischenzeugnis?
Das einfache Zwischenzeugnis belegt ausschließlich, dass sich der Arbeitnehmer in einem Beschäftigungsverhältnis bei einem bestimmten Unternehmen befindet und gibt Auskunft über die Dauer des Beschäftigungsverhältnisses. Zusätzlich enthält das einfache Zwischenzeugnis eine kurze Aufgabenbeschreibung. Das qualifizierte Zwischenzeugnis gibt darüber hinaus eine Beurteilung der Leistung des Arbeitnehmers ab und bewertet dessen Sozialverhalten.
Welche formalen Kriterien müssen bei der Erstellung des Zwischenzeugnisses beachtet werden?
Wird das Zwischenzeugnis schriftlich ausgestellt, muss dieses auf Geschäftspapier abgedruckt sein und einen tadellosen Zustand vorweisen. Das Zwischenzeugnis darf keine Flecken, Knicke, Radierungen, Lochungen sowie Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten.
Weblinks:
Bewerbung.net: Das Zwischenzeugnis. https://bewerbung.net/zwischenzeugnis/
Absolventa: Das Zwischenzeugnis. https://www.absolventa.de/karriereguide/zeugnistypen/zwischenzeugnis
Karrierebibel: Zwischenzeugnis: Anspruch, Inhalt, Muster https://karrierebibel.de/zwischenzeugnis/